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Mehr als ein Faden Wasser unter dem Kiel

 
Laut der Süddeutschen Zeitung untersucht die DFG einen Fälschungsvorwurf der den Hohenheimer Forscher Heinz Breer und seine Mitarbeiterin Ingrid Boekhoff betrifft. Etwas später wacht auch die Suttgarter Zeitung auf: hier, hier und hier. Dort erfährt man aber mehr über den Urheber der Vorwürfe:

Und es geht um einen, akademisch gesehen, noch relativ jungen Forscher mit gutem wissenschaftlichem Stammbaum, der Karriere und materielle Sicherheit aufs Spiel setzt, weil er in mindestens einer Veröffentlichung der Arbeitsgruppe des Hohenheimer Forschers Heinz Breer so eklatante Widersprüche entdeckt zu haben glaubte, dass er sich außer Stande sah, sie nach außen in Publikationen und Vorträgen zu vertreten.

Die Stuttgarter Zeitung brüstet sich damit, Zugang zu den Publikationen erhalten zu haben. Den haben wir auch, nämlich online in JBC und in J. Neurochem. Die in den Zeitungen veröffentlichten Informationen reichen allerdings nicht einmal, um festzustellen, welche Daten genau in Frage gestellt werden, geschweige denn, um zu beurteilen, ob die Vorwürfe berechtigt sind.

Bemerkenswert ist, daß die Veröffentlichung der fraglichen Arbeiten schon länger zurückliegt. Jeder Postdoc, dem seine Karriere lieb ist, wird es sich gut überlegen, Kritik zu üben, solange er direkt von seinem Chef abhängig ist.

p. s.: Um welche Details es in den zwei genannten Arbeiten geht, erfährt man in der Druck-Ausgabe 4/2003 des Laborjournal, aber leider nicht online.

p.s.: Die Zeit bringt einen sehr lesenswerten Artikel aus dem man mehr über die Hintergründe des Untersuchungsprozess erfahren kann. Die Verzögerung mit der die Vorwürfe bekannt wurden ist demnach auf das elastisch-indifferente Verhalten der Zuständigen Gremien zurückzuführen. Es wird dort auch ein Bericht der F. A. Z. Sonntagszeitung erwähnt, der für mich leider im kostenpflichtigen Archiv verborgen bleibt. Als Zugabe in der Zeit ein Rückblick auf Fälschungsfälle und ein Interview mit dem Wissenschaftssoziologen Peter Weingart.