“Es gibt keine Nähe zu anderen, die nicht zur Feindseligkeit führt.” Martin Walser, Meßmers Gedanken (via Lesefieber)
WALSER: “[…] das […] in ‘Meßmers Gedanken’ ist — sagen wir mal — Dialektik der Nähe, nicht wahr, das glaube ich schon, und durch das muß man hindurch können, das muß in Bewegung bleiben: es gibt keine Nähe, die nicht zur Feindseligkeit führt, der Satz müßte dann vielleicht noch weitergehen: es gibt Feindseligkeiten, die keine bleiben, sondern zu einer noch näheren Nähe führen. Ich bin sehr froh, daß ich gemerkt habe, daß Nähe, Feindseligkeit, noch größere Nähe, noch größere Feindseligkeit, daß das eine Bewegung ist, die, wenn beide daran interessiert sind, lebendig zu sein und nicht bloß recht zu haben, daß es dann eine ins Unendliche zielende und auch reichende Gefühlsbewegung wird.”
WALSER: “[…] das […] in ‘Meßmers Gedanken’ ist — sagen wir mal — Dialektik der Nähe, nicht wahr, das glaube ich schon, und durch das muß man hindurch können, das muß in Bewegung bleiben: es gibt keine Nähe, die nicht zur Feindseligkeit führt, der Satz müßte dann vielleicht noch weitergehen: es gibt Feindseligkeiten, die keine bleiben, sondern zu einer noch näheren Nähe führen. Ich bin sehr froh, daß ich gemerkt habe, daß Nähe, Feindseligkeit, noch größere Nähe, noch größere Feindseligkeit, daß das eine Bewegung ist, die, wenn beide daran interessiert sind, lebendig zu sein und nicht bloß recht zu haben, daß es dann eine ins Unendliche zielende und auch reichende Gefühlsbewegung wird.”
Freitag, 26. September 2003, 13:29 - Rubrik: Leben